Googles Mobile First Index

Bereits Ende 2016 kündigte Google an, dass Google seine Suchergebnis-Seiten vom bisherigen Desktop-Index auf einen mobilen Index umstellen wird. Wir klären auf, was sich in den letzten Monaten hier getan hat und wie die Zukunft aussieht.

Was genau bedeutet „mobiler Index“?

Vornweg eine Erklärung, was es mit dem mobilen Index auf sich hat und warum dieser in Googles Augen überhaupt notwendig ist. Bisher läuft das Prozedere, wie Ihre Webseite bei Google in den Suchergebnissen aufgeführt wird, folgender Maßen ab: Google, genauer gesagt der Desktop Googlebot, besucht Ihre Webseite. Davon bekommen Sie eigentlich nichts mit. Er schaut sich die Webseite an, geht Verlinkungen nach und merkt auch, ob die besuchte Desktop-Version der Webseite eine Version hat, die speziell für mobile Endgeräte konzipiert ist. Dann bewertet er Ihre Webseite und merkt sich das Ergebnis seines Besuches. Das heißt, alle Webseiten, die Google in seinen Suchergebnis-Seiten aufführt, wurden aufgrund Ihrer Desktop-Version bewertet. Sucht nun jemand mit seinem Mobiltelefon nach einem Schlagwort bei Google, wird trotzdem die Suchergebnis-Seite auf Grundlage der Desktop-Version aufgeführt, ungeachtet dessen, ob es eine eigene mobile Webseite gibt, diese mobiltauglich ist, oder es keine eigene mobile Webseite gibt. Dieses bisherige Vorgehen von Google führte oftmals zu einem Problem. Um dies zu verstehen, muss man sich zunächst ansehen, welche Möglichkeiten es gibt, eine mobile Webseite zu realisieren.

Drei Möglichkeiten für mobile Webseiten

Die erste, ist die einfachste: Es gibt gar keine mobile Webseite. Hier entsteht auch kein Problem. Die Inhalte zwischen Desktop-Version und „mobiler Version“ sind 1:1 dieselben. Dass eine Webseite keine mobile Webseiten-Version hat, heißt aber nicht automatisch, dass dies gut ist. Im Gegenteil: nicht mobilfähige Webseiten werden in der Regel bei Google viel weiter unten in der Suchergebnis-Seite platziert.

Die zweite Möglichkeit ist die Umsetzung der Webseite mittels Responsive Design. Dieses sorgt dafür, dass sich die Webseite automatisch an Desktop oder Smartphone anpasst. Auch hier sind die Inhalte zwischen Desktop- und mobiler Version nahezu identisch. Und Google hat kein Problem.

Zu Letzt bleibt noch die Option, zwei separate Webseiten zu erstellen: eine für Desktop, eine für mobil. Diese unterscheiden sich in der URL und für gewöhnlich auch in den Inhalten. Da zwei getrennte Webseiten immer einen höheren Pflegeaufwand mit sich bringen, ist die mobile Seite häufig nur eine inhaltlich abgespeckte Version der Desktop Variante. Wo sich hier noch häufig ein wertvoller Blog befindet, sucht man den bei der mobilen Seite vergebens. Und genau hier fangen Googles Probleme an.

Googles Problem

Eine Zoohandlung zum Beispiel betreibt auf der Desktop-Version Ihrer Webseite einen ausführlichen Blog, auf dem sie über das beste Futter für Hunde schreibt. In der mobilen Version aber verzichtet sie gänzlich auf den Blog. Sucht nun ein Nutzer bei Google von seinem Smartphone aus nach „bestes Hundefutter“ wird die Webseite der Zoohandlung aufgeführt. Der User klickt darauf. Google erkennt, dass es zu dieser Webseite eine mobile Version gibt und leitet den Nutzer auf die mobile Version der Webseite um. Hier sucht der Nutzer dann vergebens nach dem besten Hundefutter, da Informationen dazu in der mobilen Version fehlen. Der Nutzer hat dadurch kein positives Nutzererlebnis und Google hat seinen Anspruch, den Suchenden die beste Antwort auf Ihre Fragen zu liefern, verfehlt. Google steht also vor einem großen Problem.

Googles Lösung

Sie ahnen es wahrscheinlich schon, wie Googles Lösung aussieht: einen mobilen Index erschaffen. Google will also nicht mehr die Desktop-Version einer Webseite für die Suchergebnisse bewerten, sondern deren mobile Version.

Auswirkungen des mobilen Index für Unternehmen

Auswirkungen von Googles großen Plänen spüren nur solche, die eine Webseite für Desktop und eine extra Webseite für mobil haben. Alle anderen dürften von den Änderungen nicht betroffen sein, da hier die Inhalte identisch sind, hier ist es egal, welche Webseiten-Version von Google für die Suchergebnisse bewertet wird. Für solche, die von den Änderungen betroffen sein könnten, gibt es zwei Handlungsempfehlungen:

  • Für die suchrelevanten Inhalte sollten die Inhalte auf beiden Webseiten-Versionen identisch sein.
  • Sie realisieren Ihre Webseite im Responsive Webdesign.

Wann tritt der mobile Index in Kraft?

Obwohl Googles Ankündigung nun schon ein gutes halbes Jahr her ist, gibt es immer noch kein genaues Startdatum. In den letzten Tagen hat es sich sogar herauskristallisiert, dass eine vollständige Umsetzung des mobilen Index noch mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre, dauern kann. Als Gründe nennt Google, dass man den Übergang so sanft wie möglich gestalten will.

Auch wenn es erst einmal Entwarnung gibt und man vermutlich noch einige Monate Luft hat, bis Googles Pläne tatsächlich Realität werden, sollte man die Zeit nutzen und sich über seine mobile Version einer Webseite Gedanken machen und vorsorgen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Google seine Ideen tatsächlich umsetzt, denn mittlerweile erfolgen rund 50 % aller Suchanfragen bei Google bereits jetzt schon über mobile Endgeräte – Tendenz weiter steigend. Langfristig gesehen kann es sich Google nicht leisten, schlechte und streng genommen irrelevante Ergebnisse für seine Suchenden auszuspielen.

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Quelle 2
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